HILDESHEIMER LAND
Mittwoch, 7. Juni 2023
Hildesheimer Allgemeine Zeitung
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Tausende kinderpornographische Dateien
Schöffengericht verurteilt 35-Jährigen aus dem östlichen Landkreis zu zwei Jahren Haft auf Bewährung
Von Wiebke Barth
Kreis Hildesheim. Mehr als 11000
Dateien mit kinder- und jugendpornographischen Bildern und Videos
haben Ermittler auf dem Smartphone, Tablet und Laptop eines 35
Jahre alten Mannes aus dem östlichen Landkreis Hildesheim gefunden. Der Mann war aufgeflogen,
weil er über einen Internet-Chat
Kontakt mit einer Mutter aufgenommen und versucht hatte, sich bei ihr
weitere Bilder zu beschaffen. Jetzt
musste er sich vor einem Schöffengericht für Erwerb und Besitz der
Dateien verantworten.
Im Dezember 2021 hatte der
Mann auf einem Messengerdienst
unter anderem Namen Kontakt zu
einer Frau aufgenommen. Er hatte
gezielt nach einer Mutter gesucht.
Im Verlauf der Chat-Bekanntschaft
bat er um Fotos und erhielt Nacktbilder von ihr. Als er auf Nachfrage erfuhr, dass sie Mutter eines Kleinkin-
des war, erbat er Fotos von vollen
Windeln, sie seien ein Fetisch für ihn.
Er bekam solche Bilder gegen die
geringe Geldsumme von 10 Euro.
Doch dann wollte er mehr, bat um
Bilder vom Intimbereich des Kindes.
Daraufhin wandte sich die Frau
eine Polizeibeamtin aus Sachsen
an ihre Kollegen und Kolleginnen
und berichtete, welche Richtung der
Austausch mit ihrer Internetbekanntschaft
genommen
hatte.
Gegen die Mutter wurde ein Ermittlungs- und ein Disziplinarverfahren
eingeleitet.
Über die Anmeldedaten des
Mannes und aufgrund seiner ebenfalls online erfolgten Geldzahlung
habe die Polizei die Identität des Angeklagten ermittelt, berichtete eine
Beamtin als Zeugin. Als die Kriminalpolizei zum ersten Mal das Haus
des 35-Jährigen aufsuchte, befand
der sich gerade beruflich im Ausland. Bei seiner Rückkehr habe er
vom Besuch der Polizei erfahren,
sagte der Angeklagte vor Gericht. Er
suchte daraufhin selbst die Dienststelle auf und meldete sich. Sein
Smartphone händigte er freiwillig
aus. Bei einer Durchsuchung seiner
Wohnung im März 2022 nahm die
Polizei außerdem Tablet und Laptop
mit.
Mehr als 11 000 Dateien befanden
sich auf den Geräten, mehr als 9000
davon hatten kinderpornographische Inhalte, der geringere Teil enthielt Jugendpornographie. Die Inhalte, sagte der Vorsitzende Richter
Sebastian Al Hares, seien das Heftigste, was ich in dem Bereich bisher
verhandelt habe.
Der Angeklagte war vor Gericht
und auch schon vor der Verhandlung
im vollen Umfang geständig. Er habe die Bilder und Videos auf einer
Tauschplattform in Ordnern mit jeweils mehreren hundert Dateien erhalten, ohne die Inhalte im Einzelnen zu kennen, erklärte der 35-Jährige.
Bei einem Strafrahmen von ein
bis fünf Jahren forderte Staatsanwältin Christine Sali eine Haftstrafe
von zwei Jahren und zehn Monaten
aufgrund der großen Zahl der Bilder und Videos, die überwiegend
ganz kleine Kinder und sogar Säug-
linge zeigten. Teilweise sei zu sehen, wie Erwachsene sexuelle
Handlungen an den Kindern verübten.
Verteidiger Kai Remmer unterstrich, dass sein Mandant geständig
und nicht vorbestraft sei. Er habe
Am Amtsgericht musste sich
ein 35-Jähriger
aus dem Landkreis Hildesheim
wegen Erwerbs
und Besitzes von
kinderpornographischen Bildern verantworten.
Foto: Jan Fuhrhop
einen festen Arbeitsplatz und eine
Lebensgefährtin, die zu ihm stehe.
Sein Mandant suche auch einen
Therapieplatz, habe aber bisher dabei keinen Erfolg gehabt. Remmer
beantragte, den Angeklagten zu
einem Jahr und zehn Monaten Haft
zu verurteilen und die Strafe zur Bewährung auszusetzen.
Das Urteil des Schöffengerichtes
lautete zwei Jahre Freiheitsstrafe
zur Bewährung das höchste Strafmaß, das noch zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Der Angeklagte habe so gut wie überhaupt
möglich mit der Polizei kooperiert,
so die Begründung. Im Fall einer
Haftstrafe würde er voraussichtlich
seine Arbeit und sein auf Kredit gekauftes Haus verlieren.
Der 35-Jährige muss 500 Euro in
Raten an den Kinderschutzbund
zahlen, 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit leisten und weiter nach
einem Therapieplatz suchen. Das
Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Anzeigen-Sonderveröffentlichung
Sarstedt
9. bis 12. Juni
täglich ab 14 Uhr auf dem Festplatz
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FREISCHIESSEN, VOLKS- UND SCHÜTZENFEST
Einsteigen und Runden drehen: Diverse
Fahrgeschäfte sorgen auf dem Festplatz
für Kurzweil.
Foto: Mellanie Caglar
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Viertägiges Fest in Sarstedt bietet Programm
für Kinder und Erwachsene
Zwischen Tradition und Party: Die
Alte Schützengilde (ASG) von
1813 und der Schützenverein von
1951 sind Gastgeber und richten
das Sarstedter Schützenfest aus.
Coronabedingt mussten sie 2020
und 2021 auf ihre große Sause
verzichten. Die Vorbereitungen
für das Freischießen, Volks- und
Schützenfest vom 9. bis 12. Juni
laufen auf Hochtouren und die
Schützen wie auch die Sarstedter
freuen sich wieder auf vier tolle
Tage. Täglich ab 14 Uhr ist das
Schützenfest für seine Gäste geöffnet. Den Festleitern Peter Borgaes (ASG) und Kai Kosowski (51er Schützen) ist es gelungen, eine
bunte Mischung an Fahrgeschäften auf dem Sarstedter Festplatz
zu holen, wo die Schausteller zudem ihre Attraktionen und Stände mit Leckereien aufbauen. Der
Eintritt ins Festzelt ist an allen Tagen kostenfrei.
Das Festprogramm der vier Tage
hat wieder reichlich zu bieten und
für jeden Geschmack und jedes
Alter etwas dabei: Das Fest beginnt am Freitag, 9. Juni.
Um 19.15 Uhr steht zunächst der
ökumenische Gottesdienst in der
St.-Nicolai-Kirche am Kirchplatz
auf dem Programm. Im Anschluss
daran folgen die Kranzniederlegung am Ehrenmal und der große
Zapfenstreich. Das Sarstedter
Blasorchester und der Spielmannszug Sarstedt sorgen für die
musikalische Begleitung. Nach
dem gemeinsamen Marsch in die
Festhalle sticht Bürgermeisterin
Heike Brennecke mit den Festleitern Peter Borgaes und
Kai Kosowski das Bierfass an. Damit ist das Freischießen, Volksund Schützenfest 2023 offiziell
eröffnet.
Anschließend nehmen Schießleiterin Sandra Borgaes (ASG) und
ihr Kollege Guntbert Meyer (51er
Schützen) die Siegerehrungen
vor und überreichen die Festscheiben
Stadt
Sarstedt,
Deutschland und Niedersachsen,
den Maiwiesenpokal, Pastorenteller und die Bürgerpreisscheibe.
Musikalisch wird die Ehrung begleitet vom Sarstedter Blasorchester. Anschließend wird unter
dem Motto Geile Zeiten! Eine
Nach! Alle Hits mit Partyalarm!
aus Alfeld gefeiert.
Am darauffolgenden Tag, 10. Juni, geht die Party weiter und die
Bürgermeisterin Heike Brennecke sticht wieder das Bierfass
zur Eröffnung der Sause an.
Foto: Mellanie Caglar
Für den Nachwuchs ist im Festzelt wieder ein buntes Programm geplant. In diesem Jahr steht Bingo
auf dem Programm. Fotos: Sarstedter Schützen
Sarstedter, Gäste und Besucher
können ausgelassen feiern.
Denn abends heißt es im Festzelt
Mallorca spezial. Am Schützenfest-Samstag wollen die
Schützen zudem die Könige und
die Königin des vergangenen
Jahres mit Musik abholen.
Den Sonntag, 11. Juni, beginnen
die Schützen mit dem traditionellen Schäffertrunk von Peter
Borgaes und Kai Kosowski. Beginn ist um 12.40 Uhr. Im Anschluss werden auf der Rathaustreppe an der Steinstraße ab 14
Uhr die diesjährigen Majestäten
proklamiert.
Ab 15 Uhr setzt sich der Festumzug in Bewegung und zieht
durch die Stadt. Zunächst stellen
sich ab 14.15 Uhr im Bereich der
Glückaufstraße die Umzugsteilnehmer auf. Von dort aus geht es
entlang der Voss-Straße und der
Zahlreiche Vereine, Verbände und Institutionen
beteiligen sich am großen Festumzug und zeigen
zum Teil vor Ort ihr Können.
Holztorstraße über die Steinstraße und die Mühlenstraße in Richtung Festplatz. In diesen Bereichen kann es zu kurzfristigen
Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen kommen.
Die Sarstedter und Besucher von
außerhalb können sich entlang
der Wegstrecke aufstellen und
sich auf bunte, kreativgestaltete
Wagen der Vereine, Organisationen und Institutionen aus Sarstedt, auf Musik und Showeinlagen freuen. Im Festzelt geht es
abends wieder rund es herrscht
Schlager-Alarm.
Bunt, amüsant und mit Musik
geht es am letzten Tag des
Schützenfestes, 12. Juni, weiter.
Er beginnt um 12 Uhr mit dem
Katerfrühstück in der Festhalle.
Die Teilnahme hierbei ist auch
für Gäste möglich. Um 13 Uhr
werden die Namen von Ritter,
Prinz, Prinzessin, Jugendprinz
und -prinzessen bekannt gegeben.
Anschließend geht es bunt zu.
Der Kinderumzug startet um 15
Uhr auf dem Bürgermeister-Meckeler-Platz. Sein Ziel ist der
Festplatz. Dort steht ab etwa 16
Uhr in der Festhalle das KinderBingo auf dem Programm. Ab 19
Uhr steigt eine grün-weiße Party
mit DJ Marcel. Zum Abschluss
des Freischießens, Volks-und
Schützenfests ist ein Höhenfeuerwerk geplant, das den
nächtlichen Himmel über Sarstedt erleuchten soll.
mll
Anzeigen-Sonderveröffentlichung, Mittwoch, 7. Juni 2023
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