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report SCHWEIZ
HORIZONT 26/2020
25. Juni 2020
FOTO: BEAT C. HÜRLIMANN
Clear Channel investiert in die Zukunft und
in die Digitalisierung
Traditionell auf Papier
gedrucktes PlakateTrio an der Sihltalstrasse zwischen
Zürich und Zug mit
Willkommensgruss
Welcome Back!
Von Beat C. Hürlimann
A
n der Sihltalstrasse zwischen
Zürich und Zug steht ein Plakate-Trio. An guten Tagen sieht
es 6000 Fahrzeuge vorüberziehen. Doch dann beschliesst der Bundesrat
am 16. März den Lockdown: Bleibt zu
Hause! Die Anzahl vorbeifahrender Autos geht markant zurück. Drei Monate
später ist der Spuk vorbei. Das Trio verkündet: Welcome Back.
Mit dem Kämpferherz des
Gründer-Ehepaars
Wichtige Kapitel der
Clear Channel Story
1970: Gewinn des Kampfes
um das Plakatanschlagrecht in
Zürcher Gemeinden gewonnen
Seit 1980: Ausrichtung auf
individuelle Lösungen
Seit 2000: geschickte Akquisition von Konkurrenten Konsolidierung im Schweizer Markt
20122017: Erste marktfähige
digitale Angebote
2015: Gewinn der ersten
öffentlichen städtischen Ausschreibungen (Bern)
Seit 2017: Deutliches Wachstum national und digitale
Leaderposition auf der Strasse
Heute Nummer 1 an Tankstellen, am Point of Sale und im
digitalen Angebot auf öffentlichem Grund
Die ersten Plakatstellen sind 40000 Jahre
alt. Sie gehen auf die Zeit der ersten
Höhlenmalereien zurück. Das erste Zeitungsinserat soll um 1620 erschienen
sein, die ersten TV-Spots um 1940 und
der erste klickbare Onlinebanner am
27. Oktober 1994. Plakate gab es vor allen
anderen Werbemedien und es wird sie
noch lange geben. 1924 beginnt die
Geschichte der kleinen Plakat und Propaganda AG des Ehepaars Rudolf und
Wanda Häuptli-Schiller, die sich später
unter dem Namen Clear Channel zur
Perle eines globalen Out-of-Home-Players entwickeln sollte. Die Häuptlis sind als
Unternehmerpaar mit ausgeprägter
Kämpfernatur überliefert. Ein Attribut,
das die Firma bis heute prägt und trägt.
Indem sie um jede Plakatstelle ringt, entschieden akquiriert, für ihre Rechte einsteht und seit fast 40 Jahren für individuelle Kundenlösungen steht.
180 Screens bei den
Coop-Pronto-Shops
Die Position des Herausforderers
als Chance sehen
Für Quintarelli ist die Lösung ein Beispiel
dafür, wie Clear Channel arbeitet. Im
Zentrum steht immer der Kunde: Unsere
Angebote werden konsequent vom Markt
her gedacht. So vielfältig die Ansprüche
unserer Partner sind, so individuell sind
unsere Lösungen: Nähe und Agilität treiben uns.
Ganz wichtig dabei sei eine Grundeinstellung im Unternehmen: Die Position als Herausforderer und Nummer 2 im
Schweizer Markt lasse die Teams nie zur
Ruhe kommen. Es gilt der legendäre AvisLeitspruch: We try harder sei es in
Bezug auf Angebote, die Entwicklung des
Portfolios oder im Auf- und Ausbau der
digitalen Innovationsführerschaft. Man
habe einen unbändigen Willen, erfolgreich zu sein, aber nicht um jeden Preis.
Man könne auch verlieren und feiern.
Die Partys von Clear Channel sind legendär. Legenden soll man in guter Erinne-
rung behalten und sich dabei ständig neu
erfinden eine der Stärken des Unternehmens, wie Quintarelli meint.
Über Menschen und
Technologien
Als wichtige Eckpfeiler und Bedingung für
den Erfolg nennt Quintarelli die Motivation der Mitarbeitenden und die stetige
Entwicklung der Tools, Technologien und
des digitalen Angebots. Im Zentrum stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
mit Kundenkontakt. Sie prägen das Eigenund Fremdbild. Die Mitarbeitenden kennen ihre Ziele, die Markenwerte und sie
wissen, dass sie auf Unterstützung zählen
können. Die Befindlichkeit wird jährlich
im Rahmen einer Umfrage erhoben. Die
Beteiligung liegt bei 95 Prozent. Die Resultate werden transparent und für alle nachvollziehbar kommuniziert.
Mit gut gefüllter Pipeline
in die Zukunft
Durch die Coronakrise ist der Budgetdruck, der auf den Werbe- und Marketingverantwortlichen lastet, nochmals
massiv gestiegen. Deshalb arbeitet man
bei Clear Channel an der Umsetzung des
One-Stop-Shop-Konzepts. Hier können
Kunden ihre vergangenen und geplanten
Kampagnen einsehen. Aus Blind- werden
Sichtflüge, was das Vertrauen ins Medium allgemein und in den Vermarkter im
Speziellen fördert. Insbesondere die Automatisierung hält die Teams auf Trab. Sie
ist ein wichtiger Treiber und in ihrer richtigen Nutzung liegt die Kraft der Zukunftsfähigkeit. Wie machen wir für unsere Kunden jeden 10-Sekunden-Slot auf
unseren Stellen datengestützt und automatisiert buchbar?, ist eine der Fragen,
auf die Quintarelli Antworten finden will.
Die Pipeline scheint nicht nur gefüllt bei
Clear Channel, sie scheint das Business
auch mit tatsächlich zukunftsfähigen und
rentablen Lösungen voranzubringen.
Ein Beleg dafür sind neben dem Aufbau des Digital Convenience Networks
an Coop-Pronto-Tankstellen in 180 Gemeinden der Relaunch des Online-Booking-Tools, das unabhängige Proof of
Play für DOoH zusammen mit der
WEMF, die Umsetzung des Ausschreibungsgewinns in Locarno sowie die Ergänzung des digitalen Angebots auf Strassen in
Zürich mit weiteren 22 Screens.
Als Kämpfernatur
gefordert
Clear Channel scheint bereit, wenn Marken auf Plakaten wie im Sihltal zwischen
Zürich und Zug verkünden: Welcome
Back. Sales- und Marketingmann Quintarelli ist optimistisch und erwartet für
seine Plakate trotz der aktuellen angespannten Lage in der Wirtschaft den
reichweitenstärksten Sommer ever.
Dass die Monetisierung grosser Reichweiten ohne die im Unternehmen verankerte Kämpfernatur des Gründerehepaars
Häuptli-Schiller schwierig werden könnte,
zeigt ein Blick auf die SWA-Umfrage (siehe
Seite 23 in dieser Ausgabe). Demnach planen 28 Prozent der Werbeauftraggeber,
weniger Budget für Out-of-Home-Massnahmen auszugeben. Immerhin: 14 Prozent wollen mehr ausgeben und 33 Prozent gleich viel. Steigende Reichweiten bei
gleichzeitig schrumpfenden Budgets, ein
Phänomen, das nicht nur Clear Channel
und die OoH-Branche trifft, sondern die
ganze Medien- und Werbewelt auf Trab
halten wird. Willkommen im neuen Zuhause.
FOTO: BEAT C. HÜRLIMANN
FOTO: CLEAR CHANNEL
Clear Channel ist der Host des PlakateTrios an der Sihltalstrasse zwischen Zürich und Zug. Der Plakatestandort im
Sihltal ist exemplarisch für die Angebote
im Portfolio des Out-of-Home-Spezialisten: Drei Kilometer später folgen Autohändler, Imbissrestaurants, Möbelgeschäfte, Migrolino und ein Coop-ProntoShop mit Tankstelle. Clear Channel fokussiert auf Angebote mit starker Frequenz in Ballungsgebieten und urbanen
Zentren sowie auf exklusive und einzigartige Angebote wie die Swiss Lounge,
Digital Convenience Network, Bahnhofstrasse Zürich und Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ). Und das vermehrt digital mit
Lösungen, die einen echten Zusatznutzen
für die Bevölkerung bieten. Die CityMap beispielsweise ist ein Service für Bewohner und Besucher von Städten, um
sich gezielt zu informieren und zu orien-
tieren. Über 7000 Sessions pro Monat
verzeichnet der Dienst alleine in Zürich.
Bei uns kann man alles einzeln haben.
Rosinenpicken ist also erlaubt. Und falls
doch Packages, sind diese möglichst flexibel und massgeschneidert für unsere
Kundensegmente, sagt Chief Sales &
Marketing Officer Diego Quintarelli über
sein Angebot.
Ins Kapitel Konsumankurbeln fällt daher auch der neueste Coup des Vermarkters mit flächendeckendem DOoH-Netz
an den Eingängen von Coop-ProntoShops. Die 180 Screens bieten Werbungtreibenden definierte Zielgruppen und
gesicherte Frequenzwerte basierend auf
getätigten Transaktionen im Tages- und
Wochenverlauf.
Clear Channel treibt neuerdings den Konsum auf
180 Screens an Coop-Pronto-Stores an
Mehr Sichtbarkeit für die Werbeauftraggeber in der
Züricher Bahnhofstrasse dafür will Clear Channel sorgen
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