Mein Stadtfeld - Mobil
Zustand der Magistrale von Bürgern bemängelt
Ist die Große Diesdorfer Straße noch
zu retten?, das fragen sich Stephan
Bublitz von der GWA-Stadtfeld Ost und
Thomas Opp vom Verein Bürger für
Stadtfeld e.V. und haben unter diesem
Titel unlängst eine GWA-Sitzung im
Seniorenheim Pro Vita an der Große
Diesdorfer Straße einberufen. Neben
interessierten Bürgern waren auch
Mario Schröter, von der Verkehrsplanung der Stadt Magdeburg, und Alfred
Bartsch, von der MVB, eingeladen,
um über den Zustand der Straße, der
Fuß- und Radwege und allgemein über
die Erscheinung - insbesondere des
Abschnittes von der Gerhart-Hauptmann-Straße bis zur Annastraße als
Stadtteilzentrum zu beraten.
Bemängelt wurde von Aktiven und
Bürgern wieder einmal die fehlende
Barrierefreiheit. Mit dem seit Jahren
geplanten Ausbau der Diesdorfer,
sollte dies behoben werden. Aber
nicht nur die fehlende Barrierefreiheit
ist Dauerthema. Der Platz an den Haltestellen, gerade im Bereich Arndtstraße ist zu schmal für Fußgänger,
die Querung von Straßen ist erschwert
oder gar gefährlich. Beispielsweise
könnte ein Zebrastreifen in der Arndtstraße/Ecke Diesdorfer das Überqueren für Fußgänger sicherer machen,
so nur eine Idee des Abends, die dem
Vertreter der Stadt angetragen wurde.
Auch würde das Zuparken der einzigen
Stelle, an welcher mit Rollstühlen,
Rollatoren und Kinderwagen die Straße überquert werden kann, erschwert.
Der vor etwa einem Jahr zwischen
Adelheidring und Westring angelegte
Fahrradschutzstreifen würde zudem
wenig wahrgenommen.
Doch die Themen sind alle nicht neu.
Schon 2014 fanden sich aktive Bürger
am selben Ort ein, um über dieselben
Inhalte zu beratschlagen.
So waren auch emotional aufgeladene
Wortmeldungen von Bürgern verständlich. Das eigentliche Stadtteilzentrum geht den Bach runter.
Es fühlt sich an, als ob die Stadt sich
vom Standort verabschiedet hat,
sagte Gert Fiedler, Inhaber der Adler
Apotheke.
Der geplante grundhafte Ausbau der
Magistrale wird also um weitere Jahre
verschoben, nämlich solange bis die
Tunnelbaustelle zwischen City und
Stadtfeld abgeschlossen ist.
Da wären wir dann im Jahr 2022,
solange können Bürger und Gewerbetreibende nicht warten, meint
Franziska Briese vom Geschäftsstraßenmanagement Stadtfeld. Die Große
Diesdorfer Straße sei zu einer reinen
Transitstrecke geworden und biete den
Menschen nicht die Atmosphäre eines
Stadtteilzentrums. Es ist laut, eng,
dreckig, ungemütlich und gefährlich,
fasst sie des Zustand kurz zusammen.
Doch die Tunnelbaustelle sei nicht
Ursache, sondern Katalysator. Seit
die Frequenzbringer Sparkasse und
Rossmann nicht mehr da seien, nehme
der Leerstand bzw. so genanntes minderwertige Gewerbe, wie Spielhallen,
Ein-Euro-Shops und Shisha Bars zu.
Insgesamt führe dies zu Umsatzeinbußen der Geschäfte, in der Folge zu
Mieteinbußen der Hauseigentümer,
daraufhin bleibt Investment aus und
die Verödung nimmt weiter zu.
Maßnahmen gegen den bereits sichtbaren so genannten Trading down
effect, so ist sich Franziska Briese
sicher, können mit dem grundhaften
Ausbau ergriffen werden. Ein weiteres
Ziel sollte ein attraktiverer Gewerbemix sein, wobei man sich davon verabschieden sollte, dass der Einzelhandel
die Große Diesdorfer Straße retten
wird, dafür sei der Druck des Onlinemarktes zu groß. Beim Ideen sammeln
sollte man vielleicht offen sein für alternative Belegung, durch Sportinitiativen, Tagesmütter und dergleichen.
Eigentümer könnten leere Räumlichkeiten auch der Hausgemeinschaft
zur Verfügung stellen für Kinderge-
burtstage etc. Von alten Konzepten
müsse man sich ein Stück weit lösen,
um Ideen für veränderte Bedingungen
zu entwickeln. Dafür könnte auch die
Eigentümergemeinschaft an einen
Tisch herangeholt werden.
Wir können nicht nochmal vier Jahre
warten, bis hier was passiert, drängt
Franziska Briese auf baldige Maßnahmen. Ein wichtiger Punkt bleibe die
provisorische Einrichtung der Barrierefreiheit, denn gerade der Bereich um
die Haltestelle Arndtstraße habe sich
zum Gesundheitsstandort gemausert mit zahlreichen Anbietern aus diesem
Sektor und der unmittelbaren Nähe
zu zwei Seniorenheimen - und wird
von der Generation Plus doch stark
frequentiert.
Anna Mydla
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Mangelnde Aufenthaltsqualität und das Fehlen barrierefreier Haltestellen
sorgen bei Bürgern und Gewerbetreibenden an der Großen Diesdorfer Straße
für Unmut.
Foto: Anna Mydla
Das Magazin für Magdeburg-Stadtfeld
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