Mein Stadtfeld - Kinder
TOTAL DIGITAL!
Luca (vorn) und Justus sitzen
vor den Rechnern.
Programmieren macht Schule
Ein Computer ist eigentlich dumm,
sagt Paul. Erst, wenn die Menschen ihm
etwas beibringen, wird er schlau. Paul
muss es wissen. Der Viertklässler gehört
in der Evangelischen Grundschule zu
den Computerkids. Der 10-Jährige
und seine Mitstreiter kommen seit
Schuljahresbeginn wöchentlich im
Computerraum der Schule zusammen.
Am Anfang haben sich die jeweils sechs
Kinder in zwei Kursen mit den Grundlagen beschäftigt und sich überlegt, wo
der Strom für die Computer herkommt,
wie man mit den teuren Geräten umgeht, welche Technik dahinter steckt
und vor allem, wie man sich im Internet
bewegt. Wir sollen aufpassen, dass
wir nicht zu viel von uns preisgeben,
sagt Indra. Die 10-Jährige fügt noch
schnell an: Sonst können es nicht so
nette Menschen für sich nutzen.
Schulleiterin Anja Leiß nickt und sagt:
Es ist uns wichtig, die Kinder ganzheitlich fit für die digitalen Medien
zu machen. Dazu zählt auch, dass im
Unterricht Tablets eingesetzt werden.
Ganz neu in der Schule gibt es jetzt vier
E-Boards digitale Tafeln, die eine
Internetverbindung haben und mit
Rechnern verbunden werden können.
Die Schulleiterin und ihre Kolleginnen
fahren regelmäßig zu Workshops, die
sich mit digitalen Themen beschäftigen
und geben dort auch ihr Wissen weiter.
Gefördert werden solche Aktivitäten
unter anderem vom Land SachsenAnhalt. Wenn es sich anbietet, schwärmen die Lehrer mit den Computerkids
aus so wie im vorigen Jahr, als sie
Gäste bei den Magdeburger Developer
Days waren und sich mit Entwicklern
getroffen haben. Hier haben sie Michael
Blume kennengelernt. Der Ausrichter
der Veranstaltung und Geschäftsführer
einer Magdeburger Firma, die sich mit
Software-Entwicklung und -vertrieb beschäftigt, brachte die Idee in die Schule,
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Beleihung
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es mal mit dem
Programmieren zu
versuchen.
Eine gute Idee,
wie die Pädagogen meinten. Um
sie spielerisch
umzusetzen,
nutzen sie hier die Anja Leiß leitet
Programmierspra- die Evangelische
che Scratch2,
Grundschule.
die speziell für Kinder und Jugendliche entwickelt worden
ist. Damit können die Kinder eigene
interaktive Geschichten, Spiele und Animationen entwickeln, weiß Kursleiterin Doreen Klups. Genau das haben Paul
und Co. gemacht. Mithilfe des Entwicklungsexperten lernten die Viertklässler
in einem Modul das Programm kennen
und hauchten dann der virtuellen Katze
Scratchi Leben ein. Denn auch die war
zunächst dumm und konnte nur stillstehen, wie der 10-jährige Rudi sagt.
Aber dann konnte sie sich bewegen
und sogar rückwärts gehen.
Anja Leiß meint dazu: Die Kinder
entwickeln in den Kursen eine unglaubliche Eigeninitiative, die über den Kurs
hinausgeht. Sie unterhalten sich und
tüfteln weiter, dadurch fördern wir
zugleich die Kommunikation.
Als die Katze das Laufen gelernt hatte,
widmeten sich die Kids einem Orche-
ster. Finja weiß noch: Dabei wurde
unsere Tastatur zum Keyboard. Aus der
9-Jährigen sprudelt es nur so heraus.
Sie erzählt von den Robotern, die sie zu
Weihnachten bekommen hat. Die nötigen Apps hat sie sich selbst heruntergeladen. Klar, später will sie ja auch mal
Roboter erfinden, die den Menschen
helfen. Genau darum geht es, sagt
die Schulleiterin. Für die Kinder soll
der sichere und sinnvolle Umgang mit
solchen Medien ganz normal werden.
Inzwischen bauen die Computerkids
eifrig mit den Händen Tiere aus
Lego-Steinen. Denen können wir dann
wieder etwas beibringen, freut sich
Rudi. Denn auch die, haben virtuell betrachtet, noch keine Ahnung davon, was
ihnen die Grundschüler per Mausklick
und Tastenkombinationen beibringen
können.
Text und Fotos: Manuela Bock
Unser Tipp!
Am 22. Februar lädt die Evangelische Grundschule in der WilhelmKülz-Straße 1 von 17 bis 19 Uhr
zum Tag der Offenen Tür, der
zugleich der Abend der Wissenschaft ist, ein. Dabei kann man
nicht nur den jungen Programmierern auf die Tastatur schauen,
sondern auch die Einrichtung
kennenlernen und viele Experimente machen.
Mein Stadtfeld mein-stadtfeld.de
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