Mein Krimi
Der Mordfall Hildegard Saul:
Ertrunken in der Elbe bei Blumenthal
Die Elbe bei Burg-Blumenthal. In diesem Bereich des Flusses wurde vor 58 Jahren die 29 Jahre alte Hildegard Saul ermordet.
Jede Stadt hat nicht nur eine helle
Seite mit Kinderlachen, hübschen
Häusern und freundlichen Menschen,
es gibt auch die dunkle mit Mord und
Totschlag, Opfern und Tätersuche.
Mein Burg veröffentlicht eine
kleine Serie besonders spektakulärer
Tötungsdelikte, die in der Ihle-Stadt
zwischen 1958 und 1986 für Aufse-
hen gesorgt haben. Im Teil 2 geht
es um den Tod einer 29 Jahre alten
Frau im Mai 1959 in der Elbe bei
Blumenthal.
Wir Eltern können uns mit den Ermitt-
lungen nicht zufrieden geben, da uns
Vorgänge bekannt sind, die ein gewalt-
sames Verschwinden unserer Tochter
nicht ausschließen, schreibt August
Saul (Namen geändert) im Juli 1959
an die Staatsanwaltschaft. Zu diesem
Zeitpunkt ermittelt die Burger Kripo
im Fall der ertrunkenen Hildegard Saul
(Namen geändert) noch in Richtung
Selbstmord oder Unfall.
Im Brief an die Magdeburger Bezirks-
staatsanwaltschaft und in einem
Schreiben, das August Saul kurze Zeit
später an den Generalstaatsanwalt
der DDR schickt, schildert er Begeben-
heiten, die seiner Meinung nach mit
dem Tod seiner 29 Jahre alten Tochter
im Zusammenhang stehen könnten.
Am 6. Mai 1959 hatte Hildegard Saul
von heute auf morgen Urlaub genom-
22
men und ihr gesamtes Bargeld, 1484
Mark, von ihrem Sparbuch abgehoben.
Ihrem Vater, dem die Sache aufgefallen
war, berichtet sie unter Tränen, dass
sie im sechsten Monat schwanger ist.
Mit dem Geld - so der Vater später bei
der Polizei - habe sie nach Westberlin
gehen wollen.
Auch den Namen des Mannes, der sie
geschwängert hat, habe sie genannt,
schreibt der Vater: Willi Kranz (Name
geändert), Betriebsleiter des VEB Woh-
nungsverwaltung Burg und ihr Chef.
Wilhelm will mit in
den Westen kommen,
hatte sie geschluchzt.
Er hat Angst, dass er
meinetwegen partei-
lich zur Verantwortung
gezogen wird und sei-
nen Posten verliert. Er
ist doch verheiratet.
Verhältnis ihrer Tochter erfahren
hatten, überredeten sie die 29-Jährige
in Burg zu bleiben. Nach anfänglichen
Sträuben willigt die junge Frau letzt-
lich ein. Aber sie will Gewissheit haben
und verlangt von ihrem Willi, dass er
sich entscheiden soll: Sonst gehe ich
zu deiner Frau.
Mord-Varianten durchgespielt
Der Betriebsleiter vertraut sich einer
anderen Frau an, die eine Art Hörig-
keit mit ihm verbindet. Ich stehe dir
bei, verspricht die
47-Jährige Irmgard
Sack (Name geändert)
ihrem Liebhaber.
Gemeinsam überlegen
beide, wie sie die Sache
ein für allemal aus der
Welt schaffen können.
Dabei ist von vornhe-
rein klar, dass nur der Tod Hildegards
das Problem lösen kann. Und es soll
wie ein Unfall aussehen. Kranz und
seine Geliebte spielen Mord-Varianten
durch. Irmgard Sack soll die Schwange-
re zu einem Frauengespräch einladen
und vergiften. Allerdings würde die
Tote in der Wohnung gefunden werden:
Zu gefährlich. Die zwei Frauen sollen
eine Radpartie machen. Bei einer Rast
im Wald soll Hildegard dann ein vergif-
tetes Getränk gereicht werden. Aber es
mangelt an einem schnell wirkenden
Mein Burg-Krimi
Beim Betriebshahn im Bett
Im Dezember 1958 hatte der grau me-
lierte 44-Jährige mit den charmanten
Umgangsformen seine Referentin für
unbebaute Grundstücke zu sich nach
Hause eingeladen. Die Gelegenheit war
günstig, seine Frau lag im Kranken-
haus. Und der Betriebs-Hahn, wie er
im Kollegenkreis hinter vorgehaltener
Hand genannt wurde, erreichte sein
Ziel.
Nachdem Hildegards Eltern von dem
Foto Bernd Kaufholz
Gift. Auch der Plan, das Opfer vor einen
Zug zu stoßen, wird verworfen. Die
Bahnstrecke Magdeburg-Berlin ist zwar
viel befahren, aber weil am Bahnüber-
gang an der Straße zum Walzwerk Burg
ein Schrankenwärter Dienst tut und
sich in der Nähe ein Stellwerk befi ndet,
schreckt Kranz auch davor zurück. Und
Irmgard erscheint diese Mord-Art zu
grausam.
Als Letztes fällt ihnen die Elbe ein. Die
Schwangere ist Nichtschwimmerin.
Der Betriebsleiter bestellt die 29-Jäh-
rige an die Blumenthaler Brücke über
den Elbe-Havel-Kanal. Dort soll Sack
sie ins Wasser stoßen. Doch die Sache
misslingt. Als Hildegard sieht, dass
nicht Wilhelm Kranz kommt, sondern
Irmgard, lässt sie sich auf keine Dis-
kussion ein: Willi kann mich zu Hause
bei meinen Eltern sprechen.
Am 23. Mai 1959 inspiziert das Pärchen
die Elbe bei Blumenthal. Da gibt es eine
Verladerampe, weiß Irmgard, da sei das
Wasser schon in Ufernähe sehr tief.
Nachdem die 29-Jährige aus dem
Urlaub zurück ist, teilt der Chef den
beiden Frauen mit, dass sie zu dritt
dienstlich nach Blumenthal müs-
sen. Im blauen Privat-Wartburg des
Betriebsleiters fahren sie bis zum
Volksgut. Kranz sagt: Ich muss zum
Buchhalter. Ihr könnt euch ja so lange
die Beine vertreten.
(Fortsetzung Seite 23)
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Verliert die Innenstadt an Attraktivität? Händler sehen Verbesserungsbedarf Mein Burg Das Magazin für Burg, Detershagen, Ihleburg, Niegripp, Parchau, Reesen und Schartau Seiten 4/5
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Mein Jubiläum Wir gratulieren ganz herzlich am 1. Mai in Burg: Hannelore Liese (80), Harry Heise (75), Valentina Mathews (70), Heinz Werner Runte (70) in Niegripp: Johann Rafelt (75) am 2. Mai in Burg: Elfriede Schröder (80) am 3. Mai in Burg: Gertrud Beck (85), Kurt Pohle (85), Siegfried Harz (75),
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IHRE ENERGIE FÜR BURG Freier r ü f t t i r t Ein ! r e z t u N Wir bringen Licht ins Dunkel! OPEN-AIR-EVENT LUFTIG-LUSTIG-MUSIKALISCH 27.05.2017 AB 19:30 UHR - OPEN END WASSERTURM TREPPENGANG 2 BURG LIVEMUSIK FREILUFT-KINO GRILLGENUSS Eine Veranstaltung in Kooperation mit Weitblick e.V. und der