NACHRICHTEN
MITTWOCH, 18. JANUAR 2017
c
KALENDERBLATT
Am 18. Januar, im Jahr 2017
der 18. Tag des Jahres und
ein Mittwoch, gab es im
Laufe der Geschichte unter
anderem folgende Ereignis-
se:
1957 Drei B-52-Bomber der
US-Luftwaffe umrunden als
erste Flugzeuge ohne Zwi-
schenlandung die Welt.
1871 Nach dem Sieg über
Frankreich
proklamieren
die deutschen Fürsten in
Versailles den preußischen
König Wilhelm I. zum Deut-
schen Kaiser.
1547 Der neunjährige Ed-
ward VI. besteigt als Nach-
folger seines Vaters Hein-
rich VIII. den Thron von
England.
NR.15 NORDWEST-ZEITUNG SEITE 3
Versicherungen fordern Fahrtests für Senioren
VERKEHR
Pflicht für alle ab 75 Jahren Kontrolltour mit Prüfer
ESSEN / EPD Die Versicherun-
gen fordern, dass ältere Auto-
fahrer ab dem 75. Lebensjahr
ihre Fahrtüchtigkeit testen
lassen müssen. Von diesem
Alter an sollten Senioren eine
verpflichtende Kontrollfahrt
an der Seite eines geschulten
Fahrlehrers absolvieren, sagte
der Chef der Unfallforschung
des Versicherungsverbands
GDV, Siegfried Brockmann,
den Zeitungen der Essener
Funke Mediengruppe. Die
Unfallforschung der Versiche-
rer werde in diesem Jahr Stan-
dards für eine solche Testfahrt
entwickeln. Das Thema steht
auch auf der Tagesordnung
des Verkehrsgerichtstags in
Goslar in der kommenden
Woche.
Langfristig wird eine sol-
che Kontrollfahrt zur Pflicht
werden müssen, sagte der
Unfallforscher. Das Ergebnis
solle aber vertraulich bleiben
und nur eine Empfehlung
sein. Niemand solle anschlie-
ßend gezwungen werden, sei-
nen Führerschein abzugeben.
Es geht nicht um Be-
schneidung der Mobilität,
sondern um ihren sicheren
Erhalt, erklärte Brockmann.
Er verwies auf amtliche Daten
aus dem Jahr 2015. Danach
verursachten Senioren zwar
absolut gesehen weniger Un-
fälle als Fahranfänger. 75
Prozent der Unfälle mit Perso-
nenschaden, an denen Senio-
ren über 75 Jahre beteiligt wa-
ren, haben sie aber selbst ver-
ursacht, sagte Brockmann.
Das sei ein höherer Wert als
bei Fahranfängern zwischen
18 und 21 Jahren.
Erst vierter Wahlgang entscheidet
EUROPAPARLAMENT
Konservativer Tajani setzt sich gegen Sozialisten Pittella durch
Geburtstage: Alexander Van
der Bellen (73), österreichi-
scher Politiker; Oliver Hardy
(1892-1957),
amerikani-
scher Filmkomiker (Dick
und Doof).
Dobrindt
will Regeln
für Drohnen
BERLIN / RB Bundesverkehrs-
minister Alexander Dobrindt
(CSU) plant schärfere Rege-
lungen für den Einsatz von
Drohnen in Deutschland.
Ziele des Entwurfs sind fle-
xiblere Regelungen für den
gewerblichen Einsatz und
mehr Beschränkungen beim
privaten Einsatz von unbe-
mannten Fluggeräten, heißt
es in einer Kabinettsvorlage
des Verkehrsministers, die
unserer Berliner Redaktion
vorliegt und am Mittwoch
grünes Licht im Bundeskabi-
nett erhalten soll. Je mehr
Drohnen aufsteigen, desto
größer wird die Gefahr von
Kollisionen, Abstürzen oder
Unfällen. Geplant sind eine
Kennzeichnungspflicht, Flug-
verbote, Höhenbegrenzungen
und die Einführung eines
Drohnenführerscheins.
c
NAMEN
Pröll tritt ab
ST. PÖLTEN Einer der wich-
tigsten Akteure der österrei-
chischen Politik will sich zu-
rückziehen. Fast 25 Jahre
stand Erwin Pröll (70) an
der Spitze Niederöster-
reichs. Nun will sich Pröll
als Landeshauptmann (Mi-
nisterpräsident) sowie als
ÖVP-Parteiobmann
des
Bundeslandes (Landespar-
teichef) zurückziehen. Das
teilte Pröll am Dienstag mit.
Alexander Van der
Bellen DPA-BILD:REINHARDT
Todestage:
Glenn
Frey
(1948-2016),
amerikani-
scher Rockmusiker, Gitar-
rist und Mitbegründer der
Rockgruppe Eagles; Carl
Zuckmayer
(1896-1977),
deutscher Schriftsteller.
Namenstag: Odilo, Priska,
Regina, Wolfrid.
c
URTEIL
Verwalter darf umlegen
GERA Der Verwalter kann
einer
Wohnungseigentü-
mergemeinschaft
(WEG)
Kosten für einen Rechts-
streit in Rechnung stellen.
Dafür muss er aber einen
Beschluss der Gemeinschaft
herbeiführen oder eine ent-
sprechende Regelung im
Verwaltervertrag
aufneh-
men. Es ist auch zulässig,
dass sich der Verwalter da-
bei von einem Rechtsanwalt
helfen lässt, befand das
Landgericht Gera (Az.: 5 S
225/15).
AfD-Landeschef
gegen Merkel
SCHWERIN / DPA Mecklenburg-
Vorpommerns AfD-Chef Leif-
Erik Holm will bei der Bun-
destagswahl als Direktkandi-
dat im Wahlkreis von Angela
Merkel (CDU) antreten. Das
gab Holm am Dienstag in
Stralsund bekannt. Er kriti-
sierte Merkels politischen
Kurs unter anderem in der
Flüchtlingspolitik. Merkel er-
rang bei allen Bundestags-
wahlen seit 1990 das Direkt-
mandat im Ostsee-Wahlkreis.
Tschechien zögert
mit Maut-Klage
PRAG / DPA Tschechien ist un-
entschieden, ob es sich einer
Klage gegen die geplante
deutsche Pkw-Maut vor dem
Europäischen Gerichtshof an-
schließt. Mit dem Rechtsweg
hatten die Niederlande und
Österreich
gedroht.
Ich
möchte nur ungern einer Ko-
alition gegen Deutschland
beitreten, sagte Verkehrsmi-
nister Dan Tok.
Der italienische Abgeordnete Antonio Tajani von der Berlusconi-Partei Forza Italia wurde am Dienstagabend zum neuen EU-
Parlamentspräsidenten und damit zum Nachfolger von Martin Schulz (SPD) gewählt.
AP-BILD: BADIAS
Es war ein Polit-Krimi.
Von der Großen Koali-
tion in Straßburg ist
nichts mehr übrig.
VON DETLEF DREWES,
BÜRO BRÜSSEL
STRAßBURG Erst nach vier
Wahlgängen fanden die 751
Europa-Abgeordneten aus 28
Mitgliedstaaten und über 160
Parteien in acht größeren
Fraktionen in Straßburg ihren
neuen Präsidenten. Sie wähl-
ten den italienischen Christ-
demokraten und früheren
EU-Industriekommissar An-
tonio Tajani (63) von der Ber-
lusconi-Partei Forza Italia,
für den am Ende 351 Abgeord-
nete votierten. Er wird Nach-
folger von Martin Schulz
(SPD), der in die Bundespoli-
KONSERVATVER DER ALTEN SCHULE
Antonio Tajani ist kein
Mann, dessen scharfe Vor-
würfe der türkische Staats-
präsident oder die polni-
sche Regierung fürchten
müssen. Der 63-jährige
neue Präsident des Euro-
päischen Parlamentes hat
mit seinem wortgewaltigen Vorgänger Martin Schulz
kaum etwas gemeinsam.
Er ist ein Konservativer,
der Silvio Berlusconis Par-
tei Forza Italia angehört.
Er vertrat deren Positionen
als Pressesprecher, leitete
die Mailänder Tageszeitung
Il Giornale.
tik wechselt. Aber was norma-
lerweise der eher langweilige
Vollzug vorheriger Abspra-
chen zwischen den Fraktio-
nen ist, wurde am Dienstag zu
einem Polit-Krimi um Stim-
men, Macht, Eitelkeiten und
lukrative Parlamentsjobs. Als
Gegenspieler zu Tajani schick-
ten die Sozialdemokraten Gianni Pittella (58) ins Ren-
nen, der schließlich 282 Stim-
men bekam. Da keine der bei-
den großen Fraktionen über
eine eigene Mehrheit verfüg-
te, galt es Bündnisse zu
schmieden.
Die Hauptrolle fiel dabei
der EKR-Fraktion zu, die offi-
ziell Europäische Konservati-
Neuer IS-Verdacht
gegen eine Frau
ISLAM
Ermittlung gegen vierfache Mutter
VON GIOIA FORSTER
NÜRNBERG Die Nürnberger
Staatsanwaltschaft prüft, ob
sie erneut gegen eine vierfa-
che Mutter wegen Verdachts
auf islamistische Radikalisie-
rung ermitteln wird. Die heute
40-jährige Deutsche sei 2014
mit ihren vier Kindern in die
Türkei ausgereist, sagte eine
Sprecherin der Staatsanwalt-
schaft am Dienstag und bestä-
tigte Medienberichte. Damals
sei ein Ermittlungsverfahren
wegen Vorbereitung einer
schweren staatsgefährdenden
Gewalttat eingeleitet, wegen
Mangels an Beweisen aber
eingestellt worden.
Im November 2016 reiste
die Mutter den Angaben zu-
folge wieder in Frankfurt ein.
Dabei sei sie verhaftet wor-
den, weil sie einige Geldstra-
fen wegen Diebstahls und Be-
trugs nicht gezahlt hatte. Die
Ersatzfreiheitsstrafe sitze sie
gerade in Nürnberg ab.
Nun prüfe die Staatsan-
waltschaft, ob sie die Ermitt-
lungen wegen Vorbereitung
einer schweren staatsgefähr-
denden Gewalttat wieder auf-
nehmen werde. Dies geschehe
in Hinblick auf ein arabisches
Interview, von dem die
Bild-Zeitung berichtet hat-
te. Darin soll die Mutter gesagt
haben, unter anderem an
Kampfhandlungen für die
Terrormiliz Islamischer Staat
(IS) beteiligt gewesen zu sein.
Der Staatsanwaltschaft zufol-
ge bestreitet die 40-Jährige
aber derzeit, sich dem IS oder
einer anderen Terrorgruppe
angeschlossen zu haben.
ve und Reformer heißt. De-
ren 74 Abgeordnete sind ein
illustrer Kreis aus Mandatsträ-
gern. In der Nacht zuvor hat-
ten sich die Christdemokraten
mit den Liberalen und der
EKR auf eine Allianz verstän-
digt. Dann winkten am Nach-
mittag die Sozialdemokraten
plötzlich mit zusätzlichen
Posten im Präsidium der
Volksvertretung, was die Kon-
servativen prompt in Versu-
chung brachte, ehe sie am
späten Abend noch einmal
umfielen und wieder zurück
zu den Christdemokraten
wechselten.
Die parteipolitischen Ran-
geleien dokumentieren vor al-
le eines: Von der bis noch vor
kurzem viel beschworenen
Großen Koalition im Straß-
burger Plenum ist praktisch
nichts mehr übrig.
Nahles will mehr
Teilzeit für Männer
ARBEIT
Dadurch mehr Vollzeit für Frauen
VON BASIL WEGENER
BERLIN Bundessozialministe-
rin Andrea Nahles (SPD) will
eine größere Verbreitung von
Teilzeitarbeit bei Männern er-
reichen. Ich sehe den An-
spruch auf befristete Teilzeit
auch als Beitrag dafür, Män-
ner zur Teilzeit zu ermutigen
oder wenigstens zur Reduk-
tion der Arbeitszeit, sagte
Nahles am Dienstag in Berlin
bei einer Konferenz der Fried-
rich-Ebert-Stiftung.
Nahles hatte einen Gesetz-
entwurf vorgelegt, nach dem
Beschäftigte zeitlich befristet
in Teilzeit arbeiten können
und danach wieder zu ihrer
vollen Arbeitszeit zurückkeh-
ren dürfen. Das Recht soll in
Betrieben ab 15 Beschäftigten
greifen, ab sechsmonatigem
Bestehen des Arbeitsverhält-
nisses und auf Antrag drei
Monate vorher.
Frauen könnten laut Nah-
les oft mehr arbeiten, wenn
die Männer etwas weniger
arbeiten und mehr Familien-
pflichten übernehmen. Viele
Männer wollten das auch. Ein
Drittel der Teilzeitbeschäftig-
ten würde umgekehrt gern
länger arbeiten, meist Frauen.
Wenn Männer nicht mehr
fürchten müssen, aus der Teil-
zeit nicht wieder herauszu-
kommen, wäre damit auch
eine hohe Hürde abgebaut.
Die Arbeitgeber hatten die
Gesetzespläne als Eingriff in
ihre Rechte kritisiert. DGB-
Chef Reiner Hoffmann lobte
sie im Grundsatz und zeigte
sich zuversichtlich, dass das
Gesetz kommen wird.
Holm entlassen
BERLIN Einen Tag nach sei-
nem Rücktritt hat der rot-
rot-grüne Berliner Senat of-
fiziell die Entlassung von
Staatssekretär Andrej Holm
beschlossen. Holm war
nach wochenlanger Diskus-
sion über den Umgang mit
seiner Stasi-Vergangenheit
am Montag zurückgetreten.
Damit kam er einem Raus-
schmiss zuvor.
Breivik gefährlich
OSLO Die norwegische Re-
gierung hat davor gewarnt,
den Massenmörder Anders
Behring Breivik zu unter-
schätzen. Breivik ist zu ext-
remer Gewalt fähig, sagte
ein Regierungsanwalt am
Dienstag kurz vor dem Ende
des Berufungsprozesses um
Breiviks Haftbedingungen.
Der Terrorist hatte im Som-
mer 2011 bei Angriffen in
Oslo und auf der Insel
Utøya 77 Menschen getötet.
Käßmann ehrt Opfer
BERLIN Die evangelische
Theologin Margot Käß-
mann hat sich für einen Ort
zum Gedenken an die Opfer
des Terroranschlages in
Berlin ausgesprochen. Ich
fände gut, wenn am Breit-
scheidplatz der Namen ge-
dacht würde, weil die Men-
schen diesen Platz damit
auch in Erinnerung brin-
gen, sagte Käßmann am
Dienstag.
Kofler für mehr Hilfe
BERLIN Die Mittel für hu-
manitäre Hilfe reichen aus
Sicht der Menschenrechts-
beauftragten Bärbel Kofler
(SPD) nicht aus. Trotz eines
Anstiegs im vergangenen
Jahr seien rund 1,7 Milliar-
den Euro für humanitäre
Hilfe und Stabilisierung an-
gesichts eines geschätzten
Bedarfs von rund 22 Milliar-
den Euro weltweit deutlich
zu wenig, sagte Kofler am
Dienstag beim Unicef-Neu-
jahrsgespräch im Berliner
Schloss Bellevue.
Vogelgrippe: Woher kommt der gefährliche Erreger? P OLDENBURGER LAND, SEITE 11 DPA-BILD: Mittwoch, 18. Januar 2017 OLDENBURG Große Hochzeitsmesse In den Weser-Ems-Hallen findet an diesem Samstag und Sonntag die Hochzeits- messe statt. Etwa 70 Aus- steller zeigen in der Messe- halle 3 jeweils von 10
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